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"Am Abend des 27. Februar 1933 wurde die Reichshauptstadt von einer Aufsehen erregenden Nachricht erschüttert: Wenige Tage vor den Reichstagswahlen stand der Reichstag in Flammen! Noch bevor es gelang der Flammen Herr zu werden, bezichtigten die Nationalsozialisten die Kommunisten der Brandstiftung.§Als Täter wurde schnell der im brennenden Reichstag aufgegriffene holländische Kommunist Marinus van der Lubbe identifiziert. Seine Verhaftung bildete den Auftakt für eine massive Verfolgung der politischen Gegner: Noch in derselben Nacht wurden die Kader der KPD inhaftiert und Tags darauf mittels der Reichstagsbrandverordnung die wesentlichen Grundrechte der Weimarer Verfassung außer Kraft gesetzt. Es war daher naheliegend, dass beinahe gleichzeitig der Verdacht aufkam, die Nationalsozialisten selbst hätten die Brandstiftung inszeniert. §Die Studie zeichnet kenntnisreich und pointiert die in der bundesdeutschen Geschichtswissenschaft ausgefochtene Reichstagsbrandkontroverse nach. Sie zeigt auf, dass bei der Auseinandersetzung weniger um die Lösung des historischen Kriminalfalles, sondern um die korrekte Interpretation der Frühphase der Machtergreifung gerungen wurde. Die Debatte um den Reichstagsbrand geriet zeit-weilig völlig in den Sog der übergeordneten Kontroverse zwischen Strukturalisten und Intentionalisten."